So geht er mit Versicherungs-Content (!) bei TikTok & Youtube durch die Decke (Bastian Kunkel von @versicherungenmitkopf)

*Langweilige* Versicherungen und unterhaltsamer Social Media Content - wie passt das zusammen?

Bastian Kunkel von “Versicherungen mit Kopf” hat bei Tik Tok 460.000 Follower, bei Instagram 124.000, bei YouTube nochmals 60.000.

Er ist damit der erfolgreichste Creator in diesem Bereich und zeigt uns so: Jep, das geht. 😎

Aber wie schafft er es, ständig interessanten Content aus diesen vermeintlich langweiligen und trockenen Themen zu gestalten und wie wichtig sind viele Follower tatsächlich? 

Das gucken wir uns hier an.

Inhaltsverzeichnis:

    Übrigens: Diesen Artikel und Podcast gibt es auch als Video:

    Oder du hörst dir den Podcast in deiner Lieblings-App an:


    Erstmal: Was macht überhaupt ein Versicherungsmakler wie “Versicherungen mit Kopf”?

    Versicherungen, ein leidiges und doch notwendiges Thema. Jeder hat sie, doch sind es auch die Richtigen? Bist du vielleicht über- oder unterversichert? 

    Um genau solche Themen kümmern sich Bastian Kunkel und sein Team. 

    Sie durchleuchten bisherige Verträge, ob diese tatsächlich sinnvoll sind und beraten dich ehrlich, was dir noch fehlt. 

    Sie suchen die passenden Versicherungen für dich raus, und zwar nicht die, die, die meiste Provision abwerfen, sondern die, die tatsächlich zu dir passen. Denn gerade, weil sie auf Social Media so präsent sind und die Menschen ihnen vertrauen, können sie es sich nicht leisten, Bullshit zu erzählen oder gar zu verkaufen.

    Aufklärung

    Weil es immer noch genügend schwarze Schafe in diesem Bereich gibt, möchte Bastian zusammen mit seinem Team aufklären. Social Media ist für ihn in erster Linie zwar ein Marketing-Instrument, um neue Kunden zu gewinnen, doch er nutzt seine Reichweite auch, um zu informieren.


    Versicherungen und Social Media: So verbindet das “Versicherungen mit Kopf”

    Und wie schafft Bastian es nun, sein Versicherungsthema auf Social Media beliebt zu machen? Denn eins ist ganz klar, das Thema ist kein leichtes. 

    Wer schaut schon regelmäßig und freiwillig Videos zum Thema Berufsunfähigkeit oder Unfallversicherung? 

    Wenn man in den Beruf einsteigt und sich das erste Mal Gedanken über eine BU macht, schaut man sich das passende Video auf YouTube an, lässt sich dazu beraten und schließt die Versicherung ab. 

    Anschließend zieht man sich jedoch nicht wöchentlich neue Videos dazu rein. Deshalb muss das Versicherungswissen gekonnt als Unterhaltungs Content verpackt werden. In den Kurzvideos für TikTok oder Instagram steckt sehr viel Kreativität, nur so erreicht man dort auch die Menschen, die hier nach Entertainment suchen.

    Erfolgreicher Content auf TikTok

    Die Social Media Welt, und vor allem auch TikTok, hat sich in den letzten Jahren stark verändert und es wird immer schwieriger. 

    Nicht nur, weil immer mehr Creator auf TikTok gekommen sind, auch weil der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit des Kunden sich extrem verschärft hat. Mit leichteren Themen, wie Comedy zum Beispiel, hat man es schon mal viel einfacher als mit Versicherungen. 

    Deshalb ist es wichtig immer neue Dinge auszutesten, was kommt gut an, was nicht? Es ist ein ständiger Prozess des Experimentierens, Anpassens und Lernens. Social Media ist dynamisch und um mitspielen zu können, ist es notwendig, genauso dynamisch und anpassungsfähig zu sein. 

    Es ist außerdem wichtig zu verstehen, dass du mit Comedy oder ähnlichen Inhalten natürlich viel einfacher die Leute erreichen kannst. Die Frage ist dann, wie man das auch monetarisieren kann. Bei Bastian steckt hinter allem ein Geschäftsmodell. Influencer wollte er nie werden, Social Media war für ihn lediglich eine Marketingmaßnahme.

    YouTube vs. Instagram vs. TikTok

    Alle drei Kanäle sind unterschiedlich. TikTok dient hauptsächlich der Unterhaltung und steigert am Ende die Bekanntheit, YouTube dient als Suchmaschine, hier schauen sich Leute auch längere Videos an. 

    Sie suchen gezielt nach einem Thema und sind dann auch bereit, sich weiter darauf einzulassen, also in Bastians Fall eine Beratung zu buchen. Deshalb kommen die meisten Kunden bei Bastian auch über YouTube. 

    Mit rund 50 % ist YouTube Bastian Kunkels stärkste Plattform. Die restlichen 50 % schätzt er folgendermaßen ein: 30 % Instagram, 10 % TikTok, 5 % Google und 5 % über sein Buch

    Und das, obwohl er gerade auf YouTube die wenigsten seiner Follower hat. Nochmal zur Erinnerung: TikTok 460.000 Follower, Instagram 124.000, YouTube  60.000. Für viele gelten die Followerzahlen als Statussymbol, je mehr, umso besser. 

    Ähnlich wie man früher Unternehmen nach Mitarbeiterzahlen bewertet hat. Doch die Zahlen allein sagen prinzipiell eher wenig aus. Schließlich kommt es darauf an, wie viele der Follower am Ende zu Kunden werden. 

    Und dennoch ist es wichtig, dass man viele Follower hat, da die Followerzahl als Art Statussymbol gesehen wird. Um in diesem Game wahrgenommen zu werden, muss man auch eine gewisse Anzahl an Followern haben. Auch wenn die Zahl am Ende nichts über deinen Erfolg aussagt.


    Das Unternehmen “Versicherungen mit Kopf”: So ist Bastian Kunkel aufgestellt

    Bastian ist also Gründer und Geschäftsführer von Versicherungen mit Kopf. Doch er ist nicht allein, zu seinem Team gehören neun Berater, sechs Minijobber, die alle sehr spezifische Aufgaben haben wie Nachrichten beantworten, Videos hochladen, Videos vorbereiten oder sich auch um die Buchhaltung kümmern. 

    Außerdem gibt es noch eine weitere Vollzeitkraft, die Bastians rechte Hand ist. Zusätzlich arbeiten noch drei Freelancer im Team, welche sich ebenfalls um die Videos kümmern. 

    Bastian selbst ist der kreative Kopf, für ihn ist es ganz wichtig, dass er sich aus vielen Dingen rausnimmt und nicht alles selber machen muss. Denn gerade um richtig kreativ sein zu können, braucht man Zeit. Die man nicht hat, wenn man meint, alles selbst in die Hand nehmen zu müssen.

    Selbstständiger oder Unternehmer?

    Ein Selbstständiger macht alles selbst und denkt, ohne ihn funktioniert nichts. Als Unternehmer kannst du auch Aufgabengebiete delegieren. Natürlich ist es anfangs nicht ganz leicht, Dinge aus der Hand zu geben, denn schließlich hat man einen gewissen Qualitätsanspruch an sich selbst und den werden die Mitarbeiter nie erfüllen. 

    Doch man muss lernen, dass auch 80 oder 90 % völlig ausreichend sind für ein funktionierendes Geschäftsmodell.

    Zeit schaffen für Kreativität

    Um ansprechenden Content liefern zu können, braucht man Zeit für Kreativität. Bastian hat sich diese nach und nach geschaffen, indem er sich aus den Alltagsthemen ziemlich zurückgezogen hat. 

    Er hat einen Leiter im Beraterteam und einen Leiter für seine anderen Mitarbeiter. Das schafft ihm die Flexibilität, auch mal nur durch TikTok zu scrollen und sich inspirieren zu lassen.


    Nachteile eines Creators

    Um erfolgreich ein Unternehmen aufzubauen, ist es anfangs auf jeden Fall sinnvoll, als Person aufzutreten. Es ist viel einfacher ein Gesicht bekannt zu machen als ein abstraktes Unternehmen. Doch die Bekanntheit bringt natürlich auch Nachteile mit sich. Denn plötzlich erkennen einen die Menschen auf der Straße.

    Ständig unter Beobachtung

    Bastian hatte das deutlich gespürt, als er auf einem Junggesellenabschied auf Mallorca gerade so richtig am Feiern war und ihn plötzlich Leute angesprochen haben. 

    In seinen Videos ist er der seriöse Versicherungsmakler, aber sonst ist er eben ein ganz normaler Typ. Das vergisst man oft und schnell machen sich Menschen ein gewisses Bild von einem.

    Ständiger Druck Content zu produzieren

    Ein weiterer Nachteil ist der Druck, ständig etwas produzieren zu müssen. Sobald du keinen Content mehr machst, verlierst du Reichweite und Relevanz. Der ständige Druck, etwas liefern zu müssen, kann auf Dauer ganz schön stressig werden, das ist leider vielen nicht bewusst.

    Die Ego-Falle

    Immer mehr Likes, mehr Follower, mehr Aufmerksamkeit, das kann auch zur Sucht werden. Glücklich macht es am Ende auf jeden Fall nicht. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall und man fällt in eine Depression. Deshalb ist ständige Selbstreflexion extrem wichtig. Hinterfrage dich: Bin das wirklich noch ich? Oder mache ich das alles wegen meines Egos? Und wenn man es nur noch wegen des Egos macht, ist es ganz wichtig, sich nach und nach wieder zurückzuziehen?

    Genau das möchte Bastian nach und nach immer mehr. Daher sucht er momentan eine Person, die mit ihm zusammen vor der Kamera steht. Einerseits, weil das viele Szenen erleichtert, andererseits, um sich selbst noch mehr Freiräume zu schaffen und auch um sich mehr herausziehen zu können.  


    Versicherungspodcast etwas anders

    Bastians neuer Podcast: Alle sagten, das geht nicht! Aus dem Spruch: Alle sagten, das geht nicht und dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

    Hier wird er über Themen sprechen wie Unternehmertum, Social Media, was einen Influencer so bewegt, aber auch über Themen, die nicht ganz so schön sind und deshalb oft verschwiegen werden. Wir freuen uns schon auf die erste Folge und sind sehr gespannt. 


    Ein Blick in die Zukunft: Kurzvideos oder wieder mehr Tiefe

    Um langfristig nach vorne zu kommen, braucht es Tiefe, langes Dranbleiben und Durchhaltevermögen. Das klappt niemals, wenn ich mich von der Handysucht leiten lassen und den ganzen Tag durch Kurzvideos scrolle. Es könnte zu einem gewissen Statussymbol werden, frei von dem Drang zu sein, sich ständig in die süchtig machende Apps ziehen zu lassen. Oder was denkst du?


    Das kannst du von Bastian lernen

    🌟 1. Sei Unternehmer, nicht Selbstständiger 

    Kenne deine Stärken und deine Schwächen und gib Aufgaben ab, die nicht zu deinen Stärken gehören. So schaffst du dir die nötige Freiheit, dich auf deine Aufgaben zu konzentrieren.


    🌟 2. Followerzahlen sind wichtig, sagen jedoch nichts über den Erfolg!

    Um gesehen zu werden und in der Social Media Welt mitspielen zu können, braucht man Follower. Doch am Ende sagen sie nicht aus, wie erfolgreich du bist. 


    🌟 3. Die Influencer-Welt hat auch Schattenseiten

    Es gibt nicht nur die schöne, glitzernde Seite eines Influencers, sondern auch einige negative Seiten, denen du dir bewusst sein musst. Willst du wirklich in der Öffentlichkeit stehen und ständig dem Druck ausgesetzt sein, neuen Content zu produzieren? Oder spricht hier mehr dein Ego?


    Hör dir die komplette Geschichte von Bastian Kunkel jetzt im Podcast an:

    Hast du Lust, dir das Interview mit ihm anzuhören? Dann suche in den gängigen Podcast-Apps nach CREATORWAY, Folge 0057!

    • Uneditiertes Transkript der Podcast-Folge:

      Victoria Weber:

      Alright, Bastian, dann erzähl doch mal, wie kommt man dazu, dass man den gesamten Tag auf verschiedenen Social Media Kanälen über Versicherungen redet?

      Bastian:

      Ungewöhnlich, allerdings für uns einfach eine absolut sinnvolle Marketing-Variante, Form des Marketing für uns und unsere Kunden zu gewinnen, denn unsere Kunden sind einfach genau auf diesen Plattformen unterwegs und die logische Konsequenz ist, dass wir als dann Versicherungsmakler eben auch auf diesen Plattformen unterwegs sind.

      Victoria Weber:

      Ja, und da sprichst du ja schon ein Wort an, Versicherungsmakler. Wenn man dich jetzt noch nicht kennt und das Wort hört, dann denkt man wahrscheinlich so, wie lädt sich jetzt Versicherungsmakler in diesem Podcast ein? Wie verteidigst du dich, wenn da jemand sowas sagt? Weil die Branche hat wahrscheinlich auf den ersten Blick bei vielen einen schlechten Ruf, oder?

      Bastian:

      Die Branche hat einen schlechten Ruf, das ist richtig. Ich würde es auch gar nicht Verteidigen nennen, weil das wäre falsch. Ich sehe es einfach als... Ich erkläre es wie folgt. Jeder hat Versicherungen. Jeder, der jetzt gerade zuhört, hat eine, zwei, fünf, zehn Versicherungen. Das ist ein Fakt. Ein weiterer Fakt ist, dass doch einige Versicherungen wichtig sind. Die sollte man echt haben, manche nicht. Das wissen auch die meisten Leute. Und das Problem ist, dass die wenigsten Leute wissen, welche Versicherungen sind jetzt aber wichtig, welche sollte ich jetzt haben, welche Versicherungen sind überflüssig, wo zahle ich zu viel, wo fehlt mir irgendein Schutz. Das können die wenigsten Leute beantworten und genau da kommen wir ins Spiel. Jetzt stell dir mich mal vor, es gibt da draußen jemanden, der genau das für dich übernimmt, der sagt, hey, die Versicherung brauchst du, die nicht. Die, die du brauchst, da ist das und das wichtig und wir suchen für dich die Versicherung raus, die für dich am besten passt. Und nein, es wird nicht die Versicherung sein, wo wir am Ende die meiste Provision kassieren, sondern die, die am besten zu dir passt. Und dann kommt natürlich oft die Frage oder zumindest denken Sie Leute, ja aber woher weiß ich das denn, dass das dann auch die Versicherung ist.

      Victoria Weber:

      dass du das wirklich nicht nach der Provision aussuchst.

      Bastian:

      Genau, super berechtigte Frage, Antwort, ehrliche Antwort, weißt du nicht, musst du uns vertrauen. Ganz einfach. Viele Tausende von Menschen vertrauen uns mittlerweile auch durch unsere Arbeit auf Social Media. Wir können uns auch einfach gar nicht leisten, Bullshit zu erzählen. Das geht gar nicht. Und so versuche ich das immer zu erklären. Und das ist vielleicht noch ganz wichtig, wenn jetzt jemand sagt, ja, nee, das ist nicht so, du wirst am Ende trotzdem die Versicherung verkaufen, wo ihr die meiste Provision bekommt, weil rausfinden kannst du wirklich im Detail keiner, dann sage ich, okay, das ist nicht ist deine Meinung, das darfst du so glauben. Die Realität ist aber dennoch eine ganz andere. Die ist nämlich genauso, wie ich es gerade erklärt habe. Deswegen, das ist deine, in deiner Wahrnehmung ist das vielleicht so. Es stimmt nur halt nicht. Und das ist ganz wichtig, das ist nämlich ein großer Unterschied. Und so versuche ich das immer zu erklären. Denn die Vorurteile, die sind natürlich extrem im Bereich Versicherung. Ich glaube, es gibt keine Branche, die so viele Vorurteile hat, die teilweise berechtigt sind, muss man dazu sagen. teilweise heute einfach auch nicht mehr stimmen wie die Versicherungsbranche.

      Victoria Weber:

      Heute ist natürlich auch die Transparenz eine ganz andere, wofür man vielleicht am Telefon irgendwelches Zeug vertickt hat, wo man dachte, so Gott, jetzt hat man denn irgendwas da. Also die Leute sind ja wahrscheinlich heute auch ein bisschen informierter und trotz allem, was ich interessant finde, ist, dass es im Prinzip auch eine sehr, sehr starke Parallele gibt zu diesem ganzen Influencer-Game. Also man ist ja im Prinzip als Makler wie so eine Art Influencer mit Affiliate-Programm dahinter geschaltet, wenn man das jetzt mal so sieht. Das heißt, man hat ja im Prinzip, sucht Sachen aus, wo man aber natürlich nicht von denen direkt bezahlt wird, sondern man ist eher so ein bisschen jemand, der die der die Empfehlung trifft und sagt, so das mache ich, wohl wissen, dass die Firma mich aber jetzt nicht quasi aktiv beauftragt hat, oder?

      Bastian:

      Also da hast du ein paar gute Punkte angesprochen. Ich versuche jetzt mal alle aufzugreifen. Die Firma hat uns nicht beauftragt. Also in dem Fall ist die Firma ja der Versicherer. Das ist ganz wichtig. Als Versicherungsmakler stehen wir nämlich rechtlich auf der Seite des Kunden. Das ist ein massiver Unterschied. Viele denken dann immer, wir sind da irgendwie verpflichtet, von Versicherer XY dann die Produkte anzubieten. Nein, wir sind genau dem Kunden verpflichtet. Steht im Gesetz. Unser Job ist es, dem Kunden den Versicherungsschutz zu besorgen, den er braucht. Und da muss man auch mal drüber sprechen. Dann das Thema Affiliate und die Empfehlung, die wir abgeben, da tue ich mir ein bisschen schwer, das einfach so einzukategorisieren, weil der typische Influencer, wenn der irgendwas empfiehlt, dann hat er eine Sache nicht. Eine Haftung. Er haftet nicht dafür. Wir haften in vollem Umfang. Wir haften für die Beratung. Wir haften dafür, wenn das eine Fehlberatung am Ende wurde, wo dem Kunden ein Vermögensschaden vielleicht entsteht. Wir haften für unsere Vergütung. ich jetzt nächsten Monat meine Provisionsabrechnung bekomme und der Kunde, der vielleicht bei uns jetzt eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat, diese in, ich sag jetzt mal, einem Jahr wieder kündigt, dann muss ich, muss meine Firma anteilig diese Provision wieder zurückzahlen. Das ist natürlich ein hohes unternehmerisches Risiko, was auch nochmal einzahlt auf jeder andere Versicherungsvermittler, der da draußen Schindluder treibt und nicht den Kunden in den Fokus stellt. Sorry, ist einfach dumm.

      Victoria Weber:

      Sehr kurzfristiges Game wahrscheinlich.

      Bastian:

      Das ist unternehmerisch. Das ist so dumm. Ja natürlich, das ist so dumm. Und wenn es am Ende ein Video von uns ist, was den Kunden drauf bringt, dass ihm damals Scheiße verkauft wurde. Also das macht absolut keinen Sinn, weil du eben solange mit deiner Vergütung haftest und das hast du halt auch in vielen anderen Bereichen nicht. Da haben die Leute ihr Geld verdient und danach, egal, ist beim Versicherungsvermittler halt nicht so. Du haftest viele Jahre für das Geld, was du eigentlich schon verdient hast und das

      Victoria Weber:

      Megaspannend, das wusste ich nicht.

      Bastian:

      macht absolut keinen Sinn. Damit. irgendwie ein unternehmerisches Risiko einzugehen, dahingehend, weil du dem Kunden irgendwas vertickt hast, was nur dir die Tasche vollgemacht hat. Es macht keinen Sinn.

      Victoria Weber:

      Cool, vielen Dank für die Erklärung. Das ist ja wahrscheinlich auch, also ich habe das zum Beispiel noch nie gehört, das ist auch so lange dann das ist und das ist ja wahrscheinlich dann auch noch gut zu wissen, dass man... Dass da quasi auch mit dir was passiert, wenn ihr jetzt was Komisches vertreiben würdet, das ist sehr spannend, weil ich glaube, dass viele Leute diesen Vergleich ziehen würden, auch mit dem, dass man irgendwas empfiehlt, was einem die meisten Provisionen bringt. Aber diese Haftung dahinter ist natürlich ein krasses Ding, wenn man das so weiß. Voll gut. Ich mein, ja.

      Bastian:

      Ja und wenn ich nur eine Sache ergänzen darf, natürlich gibt es aber die Leute, die das genauso machen. Natürlich gibt es die in unserer Branche, natürlich gibt es die schwarzen Schafe. Die hast du natürlich auch in jeder anderen Branche. Ich sage immer wieder, die Versicherungsbranche hat die schwarzen Schafe irgendwie erfunden. Und die laufen immer noch da draußen rum. Die sehen das nicht, die haben auch unternehmerisch vielleicht keinen Weitblick, denen wird irgendwie das schnelle Geld versprochen und dann machen die halt so einen Blödsinn. Und das sind leider die Dinge, die dann haften bleiben bei den Leuten. Die werden darüber, wenn sie genau sprechen, in einem Freundeskreis, die werden es jedem erzählen. Da war dieser eine Versicherungstyp, da hat man das verkauft, das war totaler Blödsinn und ich habe Geld verloren. Diese Geschichten werden dauernd erzählt. Wer erzählt denn eine Geschichte, dass er super zufrieden ist mit seinem Versicherungsvermittler?

      Victoria Weber:

      Ha!

      Bastian:

      Der kümmert sich, es ist toll, die Versicherung hat er auch mal bezahlt, das erzählt doch keiner. Und dadurch wird dieses komplett verzerrte Realitätsbild geschaffen, was wiederum in den Köpfen aller Leute ist. Und das ist halt so heftig, aber genau das ist es. Was passiert? Hast du schon mal irgendwo eine Schlagzeile gelesen bei Bild, wo drin stand «Krankenschwester Victoria 35 hat jetzt keine finanziellen Probleme, weil sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat, die jetzt leistet?» Liest du nicht. Du liest immer nur «Ah, da muss ich das richtig anklopfen.»

      Victoria Weber:

      Aber das ist ja sowieso, das ist ja sowieso, die sind de-biased, genau.

      Bastian:

      Bad news sells. Only bad news sells. Das ist einfach so. Und das muss man halt schon irgendwie auch im Kopf haben. dann die Sache vielleicht ein bisschen Abstand auch betrachten und sagen, okay, ist das jetzt wirklich so oder ist das halt nur die Wahrnehmung? Weil das sind verschiedene Dinge.

      Victoria Weber:

      Ja. Ja und um nochmal wieder zu diesem Hauptthema zurückzukommen, deswegen wir eigentlich dieses Interview machen, du hast natürlich auch eine unendliche Bandbreite an Content, um auf diese quasi negativen Sachen trotz allem auch einzugehen, weil das sind ja auch Sachen, wo Leute dann, also wo du vielleicht auch Punkte aufgreifen kannst, wo du quasi diese Fehleinschätzung und so weiter in Anführungszeichen korrigierst. Das heißt, das bietet dir dann auch eine gute Gelegenheit, um da richtig viel Konzentration zu erstellen. Es gibt natürlich jetzt auch so ein bisschen die Frage, wo man sich überlegen kann, ok, auf diverse Plattformen, auf die wir gleich noch eingehen werden. Gibt es ernsthaft Leute, die sich auch längerfristig gerne mit dem Thema beschäftigen? Und wenn ja, warum? Weil man würde ja auch meinen, das ist so ein Einmal-Thema, wo man halt sagt, ich beschließe einmal meine Versicherung ab und dann will ich Ruhe.

      Bastian:

      Das ist das erste Mal, dass jemand, und ich war in vielen Podcasts echt und in vielen Interviews, und die Frage hat so noch nie jemand gestellt. Sie hat eine Frage, die wir uns ständig stellen, weil es eine super wichtige Frage ist. Und da hatten wir vor ein paar Jahren eben genau diese Erkenntnis, die du jetzt gerade schon so ein bisschen impliziert hast. Versicherungen sind am Ende des Tages ein notwendiges Übel. Das wird sich, glaube ich, auch nicht ändern. Und deswegen beschäftigen sich Menschen... Tendenziell nur so viel wie nötig damit. Und das heißt, wenn jetzt jemand feststellt, ja Berufsunfähigkeitsversicherung ist irgendwie schon verflucht wichtig, dann geht die Person auf YouTube, findet vielleicht ein Video von mir, schaut das an, kommt danach zu uns in der Beratung, schließt die BU ab, super happy, hat das alles verstanden, dann wird diese Person nicht hergehen und wird sagen, jo, wäre schon geil, jede Woche noch weiter irgendwie Videos über eine BU mir reinzuziehen. Das wird nicht passieren, ja? Das passiert... wenn du Selbstversicherungsvermittler bist. Viele andere Versicherungsvermittler schauen meine Videos zum Weiterbilden und so. Aber der normale Endverbraucher, Kunde, das wird nicht passieren, außer du bist so super interessiert bei diesem Thema. Und das war ein starkes Learning, weil wir uns immer wieder gefragt haben, wieso haben über 80 Prozent der Zuschauer bei uns auf YouTube unseren Kanal nicht abonniert? Warum? Und genau das ist der Grund. Es ist ein stark anlassbezogenes Thema. Die wenigsten wollen jede Woche irgendein neues Video zu irgendeinem Versicherungsthema. Sie wollen das Thema, wenn es auf dem Tisch ist, schnellstmöglich lösen und dann bitte lass mich in Ruhe. So wird es bei den meisten sein.

      Victoria Weber:

      Hm.

      Bastian:

      Und genauso spiegeln das auch unsere Zahlen wieder, die Abonnentenzahlen. Wichtig aber ist natürlich trotzdem für uns, wir versuchen natürlich trotzdem immer irgendeine Perspektive, vor allem dann in den Kurzvideoformaten bei TikTok und Instagram und auch YouTube Shorts, irgendwie zu erzeugen. dass Leute sich das doch immer wieder reinziehen wollen. Aber das funktioniert eben nicht nur mit reinem Versicherungswissen. Keine Chance. Das muss verpackt werden. In Entertainment zum Beispiel. Die meisten Leute, die auf TikTok gehen und die App öffnen, das passiert ja schon unbewusst. Das ist ja nicht mehr eine bewusste Entscheidung. Das Handtuch, Hosentasche, Handy raus, ich hab grad Zeit. Und dann geht dieses Scrollen los. Das passiert ja total unbewusst. Aber warum? Weil sie unterhalten werden wollen. Das ist für uns immer so ein Thema, wie können wir unseren Versicherungskontext in dieses Unterhaltungsthema reinbringen? Und das ist dann wieder was, wo Leute sagen, das schaut man sich dann doch öfter an, weil dann ist irgendwie Spaß und Witz dabei und sonstiges. Aber das ist natürlich auch nicht einfach, muss ich auch dazu sagen. Aber also super Frage, und so ist unser Blick darauf.

      Victoria Weber:

      Spannend, dass sich das noch keiner gefragt hat, weil das wäre so mein allererster Punkt gewesen, weil ich meine, wir gucken ja auch hier so viele Geschäftsmodelle und so an und das Wichtigste ist ja immer so... Ist es one and done oder kannst du die Leute über eine lange Zeit begleiten? Das ist ja quasi ein mega wichtiger Faktor. Aber andererseits ist es natürlich so, wenn du trotz allem ein Thema hast, was nicht ein nice to have ist, sondern für die meisten zumindest in einem kleinen Ausmaß, ein must have, ist man am Ende ja doch wieder in einem gar nicht schlechten, also in einer gar nicht schlechten Situation, weil man kommt trotz allem nicht um sowas herum. Also ist ja nicht, dass man keine Ahnung Nahrungsergänzungsmittel hat, wo Leute wie ich zum Beispiel überhaupt keine benutzen und wo man sagt, ja, muss man mich erst mal überzeugen, dass ich sowas überhaupt brauche, sondern es ist ja quasi was, Klar wird es zumindest den, die dann in den ersten Beruf einsteigen und so weiter und wo man dann merkt, da können ja auch Sachen passieren. Bei vielen ist es auch so, wenn sie Kinder bekommen, dann so, oh ja, ich sollte mal vielleicht gucken, was passiert, wenn ich irgendwie sterbe oder was auch immer. Es gibt ja so bestimmte Anlässe im Leben und da ist ja dann trotz allem auch immer wieder die Masse, die nachwächst. Also alle, die jetzt, keine Ahnung, 25 sind oder irgendwann 35 sind, die kommen ja dann auch wieder nach und die muss man ja dann irgendwie dann auch wieder abholen. Das heißt, am Ende des Tages hast du ja doch immer wieder auch nachwachsende Leute, viele Jahre, die jeden Tag dann sich anguckt, so ach, was gibt es denn heute wieder Neues? Wie machst du das denn, apropos Entertainment, oder beziehungsweise du hast ja jetzt auch ein Team, ihr seid ja, du bist ja nicht der Einzelkämpfer, da kommen wir auch noch nachher so ein bisschen dazu. Wie wird dieser Content geplant? Also wie kann man sich das vorstellen, du führst eine Firma, ihr macht ja auch noch was Inhaltliches dahinter. Wie muss man sich vorstellen, wie so ein Prozess aussieht, Ideengenerierung, wie weit ist das im Voraus geplant? Kannst du uns das ein bisschen durchführen?

      Bastian:

      Das wäre gelogen, wenn ich jetzt sagen würde, das ist immer perfekt vorausgeplant. Das ist es nämlich nicht. Das ist immer das Wunschziel, dass es so ein, zwei Content-Tage gibt und dann wird gescriptet und am nächsten Tag wird gedreht und dann werden immer sieben Kurzvideos gedreht, damit dann alles für die Woche dann irgendwie schon fertig ist oder so. Das ist so immer das Wunschziel. Klappt manchmal einfach nicht. Es ist auch okay, wenn es manchmal nicht klappt. Aber grundsätzlich ist es schon so, wir haben mittlerweile auch Redaktionsmeetings, wo wir dann auch vor allem für YouTube besprechen, welche Themen spielen wir, was ist wichtig. Dann werden Skripte geschrieben, dann kommt immer bei mir am Ende der Feinschliff noch mit dazu, weil ich spreche das ja dann auch alles ein und habe natürlich auch so meinen eigenen Stil. Und vor allem bei den Kurzvideos, da muss halt super viel Kreativität mittlerweile. reinfließen, wenn man überhaupt irgendeine Relevanz bekommen kann. Also ich sag's jetzt mal wie es ist, aktuell mit meinem Thema auf TikTok Leute zu erreichen und zu wachsen, brutal schwierig. Es war noch nie so schwierig wie jetzt. Es war vor anderthalb Jahren viel einfacher. Aktuell brutal schwierig. Also wahnsinnig schwierig.

      Victoria Weber:

      Okay, jetzt muss ich direkt einfassen, warum ist das schwieriger geworden?

      Bastian:

      Weil es liegt am Thema. Zum einen natürlich sind auch viel mehr Creator auf TikTok gekommen. Der Wettbewerb wird höher jetzt nicht. Der Wettbewerb, dass jetzt viele andere Versicherungsleute dort sind, weil die haben es ja genauso schwierig. Die haben es wahrscheinlich noch schwieriger als ich, weil die viel weniger Erfahrung haben als ich. Sondern der Wettbewerb ist ja um die Aufmerksamkeit des Nutzers. Und da werde ich immer einen Nachteil haben mit meinem Thema gegenüber Comedy. oder irgendwas anderem lustigen oder schnelles Geld verdienen oder was weiß ich, da werde ich immer einen Nachteil haben mit meinem Thema. Und deswegen ist es noch mal schwieriger dort eine Relevanz zu bekommen, aktuell in die Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen. Und deswegen haben wir zum Beispiel jetzt gerade auch schon seit Wochen so eine starke Testphase, wo wir gerade wieder Neues ausprobieren, wo wir auch immer nicht posten, wo wir sagen wir posten jetzt einfach nichts, es ist egal. Wir müssen erst mal wieder schauen. Was wollen wir posten? Und dann probieren wir wieder ein paar Dinge, dann sehen wir was funktioniert, dann sehen wir auch was, was überhaupt nicht funktioniert. Und dann werden wir uns irgendwo wieder finden mit irgendeinem Format, was funktioniert. Und dann werden wir das wieder so lange spielen, bis es nicht mehr funktioniert. Aber diese Phasen wirst du immer haben. Du wirst immer diese Plateauphasen haben bei diesen Plattformen. Und das ist natürlich brutal frustrierend. Aber du musst wissen, dass die kommen werden. Ist einfach so. von seiner Leistung oder der her sehr irgendwo runterstufen möchte. Aber Comedy ist halt das Allereinfachste, um auf Social Media Reichweite zu bekommen oder zu wachsen. Aber wieder die andere Thematik ist, wie kannst du das monetarisieren? Wir haben ja ein durchdachtes Geschäftsmodell hinten dran. Ich hatte nie das Ziel, Influencer zu werden, sondern das waren einfach Marketingmaßnahmen, die wir hier über Social Media gespielt haben. Und plötzlich wachst du morgens auf und Leute betitteln dich als Versicherungs... Influencer. Ja, aber genau so sieht das aktuell aus. Planung ist wichtig und ist viel, aber

      Victoria Weber:

      Als Versicherungs-Creator, genau.

      Bastian:

      manchmal machen wir halt auch einen Break, weil wir sagen, das macht jetzt alles keinen Sinn, wir müssen uns neu erfinden und dann machen wir wieder weiter.

      Victoria Weber:

      Ich meine, du hast ja auch kurz im Vorgespräch erwähnt, dass YouTube sowieso euer steckster Kanal war und ist. Das heißt, da ist ja zum Glück dann auch so, dass du, bzw. auf mehreren Plattformen unterwegs seid, auch Instagram, wie ich das gehört habe. Wie teilt sich das denn so? Also hättest du so einen groben Prozent, wenn du jetzt auf prozentuale Verteilung, wo so die meisten, könntest du es ungefähr einschätzen, wie so YouTube zu Instagram zu TikTok? Oder falls du noch mehr Kanäle hast? Wie das so zueinander steht von den...

      Bastian:

      Also klar, wir haben noch Google, also einfach über die Google-Suche.

      Victoria Weber:

      Was so an Kunden an Fragen dann kommen?

      Bastian:

      Dann mittlerweile mein Buch hier. Mein Buch ist tatsächlich mittlerweile echt ein Kundengewinnungstool. Leute kaufen das Buch und kommen dann danach zu uns in die Beratung. Aber wenn ich das aufteilen müsste, ich würde sagen 50% YouTube, 30% Instagram, 10% TikTok, 5% Buch und dann, wenn ich jetzt... mathematisch mich nicht verkalkuliert habe, nochmal 5% irgendwie dann Empfehlung oder sonstiges.

      Victoria Weber:

      Irgendjemand hört zu und denkt sich so, Moment mal, jetzt hier waren 2% zu viel. Sehr cool. Jetzt kommt die schwierigere Frage. Wenn du diese Prozentzahl dir anguckst, habt ihr auch vom Zeitaufwand, geht da ungefähr auch vom gleichen Verhältnis rein? Oder sagst du, nee, eigentlich ist YouTube zum Beispiel voll einfach und alle Zeit geht den TikTok trotz der 10%, die du darüber erreicht? Oder ist es auch wirklich dementsprechend, wie viel Zeit ihr auch rein buttert sozusagen?

      Bastian:

      Auch das ist natürlich genau so eine Frage, die wir uns jetzt gerade aktuell wieder stellen. 80-20 Prinzip, wo sollte unsere Zeit möglichst viel reinfließen, weil wir da den größten Output haben und wo vielleicht auch nicht. Und aktuell fließt das meiste auch in YouTube und es wird noch mehr in YouTube reinfließen. Und ja. TikTok vor allem, das sieht man auch an meinen letzten Videos oder so, da habe ich jetzt nicht so viel gepostet, weil wir da einfach gerade mal gucken, was können wir hier in Formaten finden, die funktionieren. Und dass wir da jetzt gerade nicht so viel machen, hat nahezu überhaupt keine Auswirkung auf unser Business, weil eben da nicht viel rüberkommt. Aktuell, das hat verschiedenste Gründe. Das hat mit der Zielgruppe zu tun, das hat damit zu tun, warum die Leute überhaupt auf TikTok sind. Das hat damit zu tun, dass YouTube die zweitgrößte Suchmaschine ist. der Welt ist und TikTok sich zwar da irgendwo hin entwickeln möchte, aber da halt noch nicht ist. Ja, lauter solche Themen spielen da mit rein. Und das muss man glaube ich immer wieder neu evaluieren. Wo fließt gerade viel Zeit rein und wo kommt aber auch wieder ein Output, der im Verhältnis zu diesem Zeitaufwand steht. Weil wenn der nicht gegeben ist, dann ist das vielleicht nicht so sinnvoll. Was jetzt aber, und das ist auch ganz wichtig, TikTok hat für uns halt... einen anderen Effekt aktuell oder auch die letzten Jahre gehabt, nämlich Awareness. Das sind jetzt vielleicht nicht viele Kunden rüber gekommen, aber die Leute haben uns schon mal irgendwo gesehen, wenn mich irgendjemand auf der Straße erkennt, 90% der Leute sagen TikTok. Das ist total verrückt, aber bei weitem nicht so viele Leute kommen über TikTok zu uns und werden Kunde. Und deswegen ist das schon sinnvoll, dass du dieses Medium trotzdem mit dabei hast. Und deswegen werden wir jetzt auch niemals aufhören damit oder so, um Gottes Willen.

      Victoria Weber:

      Das ist gut, das wäre nämlich meine nächste Frage gewesen.

      Bastian:

      Ja. Nein. Nur musst du halt immer schauen, warum machst du jetzt Content auf Plattform X und welche Priorität hat welcher Content auf welcher Plattform. Bei uns hat YouTube Priorität Nummer eins. Das war nie anders und ich sehe auch nicht, dass sich das jetzt ändern wird. Das liegt einfach in unserem Thema. Das liegt darin, dass das anlassbezogen ist. Das liegt darin, dass YouTube eine Suchmaschine ist. Und das hast du bei den anderen Plattformen halt nicht. Wenn jemand durchscrollt durch TikTok. und mein Video auftaucht, dann hat die Person in diesem Moment vermutlich nicht die Intention gehabt, jetzt ein Versicherungsvideo zu sehen. Wenn jemand auf YouTube geht, eingibt Berufsunfähigkeitsversicherung, erklärt, mein Video anschaut,

      Victoria Weber:

      Hehehehe

      Bastian:

      dann hat diese Person ja eine ganz krasse Intention und beschäftigt sich schon mit diesem Thema. Und das ist halt natürlich ein brutaler Unterschied. Und das muss man halt wissen.

      Victoria Weber:

      Ja. Aber was natürlich auch ist, und deswegen, ich meine, das nennt man ja dann, was der Fachbegriff Attribution oder wie auch immer man das nennen will, man kann auch alles ja nicht mehr so genau nachvollziehen. Das heißt, du weißt ja nicht, ob Leute, sagen wir mal, 50 TikTok-Videos anguckt haben und dann ein halbes Jahr später so, ah ja, Versicherung, und dann googeln sie und dann erkennen sie dich wieder. Das kann man ja quasi nicht messen oder so, aber du wirst ja auf jeden Fall diesen Vorteil dadurch haben. Und was natürlich auch der Vorteil ist, du hast auch gesagt, dass dieses Awareness, du kommst ja dann auch plötzlich für so bestimmte PR-Geschichten in Frage, wo die Leute dann darüber entdecken. Es ist natürlich cool, dass du über mehrere Kanäle berichten kannst und nicht nur über einen. Das sind ja dann auch so verschiedene Sachen, weil ich habe auch zum Beispiel festgestellt, dass sich diese... .. Deswegen schreiben ja auch alle in ihrem zum Beispiel linked in Biografien. Ich habe X Millionen bei TikTok und ich habe so viele da, weil die einzelnen Plattformen ganz oft geschlossene Bereiche sind. Das heißt, es gibt ganz viele Leute, die sind sehr viel bei Instagram, aber gar nicht bei TikTok oder suchen alles bei YouTube, aber hören keine Podcasts. Oder das heißt, wenn einer zum Beispiel einen riesigen Podcast hat, aber bei YouTube vielleicht ganz klein ist, dann diejenigen, die so YouTube-Gucker sind, die wissen dann gar nicht, okay, ich habe jetzt quasi mit einem Big Name zu tun. Deswegen wollen ja auch mal alles in ihre Sachen schreiben, die auf anderen Plattformen sind. Und es macht auch total Sinn. Aber es ist eben ganz selten so. Und deswegen finde ich es auch mal sehr spannend, wenn man mehrere Plattformen relativ erfolgreich bedient. Es ist, finde ich, noch relativ selten, dass alle so auf allen Plattformen wirklich quasi auf einem ähnlichen Niveau sind. Weil manche sind einfach deutlich schwächer dann auf manchen Plattformen. Also ich habe gerade Amy und Freddy von Frech und Fruchtig interviewt. Und die meinten eben auch so, ja, sie schießen jetzt quasi auf allen Plattformen. Aber da gibt es dann natürlich schon Unterschiede, was, welche Themen kommen da besser an, obwohl es quasi der gleiche Content ist, auch mit diesen Shortvideos und so. Das finde ich dann natürlich super spannend. Und was YouTube angeht, ist es auch immer die Sache, das ist ja wirklich so komplett anders. Weil bei den anderen könnte man ja noch argumentieren. Ich meine, Shorts gibt es jetzt auch, aber YouTube nochmal Longform ist ja auch wieder was komplett anderes.

      Bastian:

      Ja, definitiv. Und da komme ich halt auch her. Aus dem Longform-Format. Die meisten anderen Creator und Influencer, die ihr auch mal kennt, die kommen aus dem Kurz-Video-Format. Kurz-Videos haben die groß gemacht. Und deswegen auch dieses, was du mit den Followern gerade angesprochen hast. Und ich würde da wirklich absolut ehrlich sein. Es ist so ein Game, was du spielen musst, um irgendwo mit dabei zu sein. Weil wenn... Ich irgendwo im Gespräch bin, da ist eine Person, die kennt mich nicht, dann fragst sie, was machst du so? Und dann sag ich, ich bin Versicherungsinfluencer, bin da der Größte im deutschsprachigen Raum, bla bla bla. Was ist die nächste Frage, die kommt? Was ist immer die nächste Frage, die kommt?

      Victoria Weber:

      Wie viele Follower hast du?

      Bastian:

      Wie viele Follower hast du? Und weil daran machen die Leute irgendwas fest. Die haben irgendeine Zahl im Kopf. Keine Ahnung. Irgendwas, wenn du jetzt sagst 30.000, dann sagen die so, keine Ahnung. Wenn du aber sagst so 600.000, dann so. Oh, okay, krass. Also, die haben irgendeine Wertetabelle in ihrem Kopf, was Follower angeht, und danach machen die dann fest, ob du erfolgreich bist oder nicht.

      Victoria Weber:

      Mhm.

      Bastian:

      Und ich sag halt, diese Follower bei TikTok, diese 460.000 oder was, die sind wie Geld

      Victoria Weber:

      Davon kann man sich nichts kaufen.

      Bastian:

      bei Monopoly. Da könnt ihr mir erzählen, was ihr wollt. Faktisch, für mein Unternehmen betrachtet in direkter Auswirkung ist das wie Geld bei Monopoly. Aber. Die Außenwirkung, was andere in diese Zahl reininterpretieren, die ist unglaublich mächtig. Da kommen dann die Anfragen und der hat so viele Follower und Follower, Follower, Follower und ich sag am Ende des Tages, egal, es ist egal. YouTube ist unsere erfolgreichste Plattform, dort haben wir die wenigsten Follower. Es ist nicht so, zumindest nicht immer, aber Follower sind eben wie so eine Art Statussymbol, wo Leute dem Ganzen einen gewissen Wert geben und deswegen... musst du das wissen, wenn du in diesem Game drin bist. Und deswegen musst du auch irgendwo viele Follower haben, sag ich jetzt mal, um wahrgenommen zu werden, um dann natürlich auch in der Presse und sonstige Geschichten auftreten zu können, angefragt zu werden. Aber faktisch, für unser Geschäftsmodell ist diese Zahl, die ist so abstrakt. Die Fuse zählt, die Reichweite zählt, die Leute, die diesen Termin buchen, das zählt. Aber Follower...

      Victoria Weber:

      Ja, aber das ist ganz lustig, weil ich habe da zwei Sachen noch dazu zu sagen. Die eine ist, dass es ja im Prinzip auch so ähnlich ist, wenn man zum Beispiel ein eigenes Unternehmen hat. Dann fragen alle, ja wie viele Angestellte? Weil man rechnet dann zurück, okay, wenn man, sagen wir mal, 10 Angestellte hat,

      Bastian:

      Hm.

      Victoria Weber:

      jeder Summe x-mal Umsatz und so, dann kann man eine Größenordnung einschätzen. Heutzutage ist es einfach so irrelevant, wie viele Angestellte jemand hat, weil ein Personenunternehmen mit diesen technischen Möglichkeiten halt einen Monsterumsatz schaufeln können, unter anderem auch in der Create Economy. Aber die Leute wollen immer noch wissen, ah ja, wie viele Angestellte hast du so? sucht, wo man quasi so ein bisschen diese Greifbarkeit hat. Und meiner Meinung nach ist es genauso unnötig wie Follower, weil da hatten wir schon einige Leute im Podcast, wo es genau das gleiche Konzept ist. Und das ist, glaube ich, was viele auch jetzt in diesem Podcast, wir versuchen das hier die ganze Zeit wieder zu betonen, das Influencer-Modell mag vielleicht so sein, dass man noch auf Follower und auf so oberflächige Views geht, weil da muss ja quasi eine Werbereichweite für andere Leute verkauft werden. Aber wenn man sich das eigenes Zeug verkauft, ob das jetzt Versicherungen sind, ob das jetzt Digitalprodukte was ist, das ist ja eigentlich total egal, diese ganzen Vanity-Metrics, die man so nennt, sondern am Ende des Tages zählt halt, wie viel haben wir bei wem was gekauft und ich finde das immer so spannend. Auch gerade, ich habe relativ neu jetzt selber auch mit angefangen mit meinem Squarespace Website und so weiter Thema bei YouTube. Keine Ahnung, vielleicht 200, 300 Follower, also mini, mini, mini, aber das ist so ein spezifisches Ding, was dieser Kanal jetzt schon an Geld gebracht hat, ist einfach krass, weil das halt natürlich hohe Dienstleistungsgeschichten sind, die dahinter laufen oder auch Beratungs-Sachen und so weiter. Leute gucken sich das wahrscheinlich an und denken so ja, 200 Follower, wie süß. Oder auch zum Beispiel, da habe ich vor kurzem eine Folge darüber gemacht, zum Thema, die hieß glaube ich so etwas wie Vanity Metrics, warum man doch mit ihnen flexen sollte, irgendwie so. Wir werden es verlinken unter diesem Post.

      Bastian:

      ..

      Victoria Weber:

      Da ging es darum, dass Canva, Canva sagt dir wahrscheinlich was, ist ja dieses Grafik-Tool,

      Bastian:

      Ja, das nutzen wir jeden Tag.

      Victoria Weber:

      das kennen glaube ich hoffentlich alle, nutzen eigentlich auch alle. Und die haben jetzt gerade in ihrem Affiliate-Programm Leute rausgeschmissen oder sind gerade dabei, bekommen, alles unter 5000 Follower auf entweder diesen oder diesen Plattformen fliegt raus. Aus dem Affiliate-Programm. Wo ich mir auch dachte, das ist meine Ansage, weil ich habe zum Beispiel auf meinem Blog, wo auch dieses ganze Contentzeug ist, haben wir so 20.000 Besucher im Monat, in einem guten Monat oder so. Das ist denen halt komplett egal, ob da Leute 5 Minuten lang im Detail irgendwelche krassen Anleitungen lesen oder so. Denen ist halt wichtig, hat sie 5000 Instagram-Follower, ja oder nein. Und solche Sachen sind eben auch so Geschichten, wo man sieht, okay, diese Metriken sind eben doch nicht irrelevant. Für meinen Umsatz persönlich jetzt ja, aber wenn man eben auch in solchen Games mitspielt, wie du auch gesagt hast, am Ende des Tages ist ja ein Spiel mit bestimmten Regeln. Und wenn man da mitspielen will, dann muss man eben auch solche Zahlen aufbauen. Und deswegen muss man quasi auch von außen zeigen können, wie cool man ist, obwohl es 0,0 mit dem zu tun hat, was intern so abgeht. Deswegen finde ich das mega spannend, dass du das auch aus deiner Perspektive sagst, weil PR und Zahlen und groß und so wirkt halt auch viele da doch sehr. Pompös. Alright, wenn wir jetzt nochmal von diesem Vanity-Thema noch ein bisschen zurückrücken.

      Bastian:

      So ist es.

      Victoria Weber:

      Du hast ja im Prinzip am Anfang auch ein bisschen erwähnt das Business, was dahinter steht und auch mit dem Buch und so weiter. Wie sehr ist denn der Marketing-Teil auch quasi ein Teil des Unternehmens im Sinne von, sagen wir jetzt mal Zeit, weil bei euch ist ja so, ihr habt... Wahrscheinlich dadurch, dass es ja quasi eine Beratungs-, Vermittlungsdienstleistung ist, keine Logistik, keine diese ganzen Sachen, ist Marketing dann auch ein richtig großer Teil der Abteilung des Unternehmens oder wie muss man sich das so ein bisschen grundsätzlich vorstellen.

      Bastian:

      Ja, 100 Prozent. Marketing und Vertrieb sind, keine Ahnung, 99 Prozent vom Unternehmen.

      Victoria Weber:

      Mhm.

      Bastian:

      Ich beschäftige mich, also ich jetzt in meiner Funktion als Geschäftsführer, beschäftige mich Tag ein, Tag aus mit Online-Marketing. Online-Marketing, Online-Marketing, Online-Marketing. Da fließt auch rein klar die ganzen Plattformen, neue Formate, Psychologie, ganz großes Thema. Wie tickt der Mensch? Damit beschäftige ich mich jeden Tag. Und dann gibt es natürlich mein Team, meine Berater, die dann die ganzen Beratungen deutschlandweit durchführen, so wie wir jetzt hier sprechen über Video Call. Und dies bitte.

      Victoria Weber:

      Machen die das auch lokal?

      Bastian:

      Nein. Haben wir bewusst?

      Victoria Weber:

      Okay. Nur weil du gerade gesagt hast, deutschlandweit, deswegen hört sich das so ein bisschen an.

      Bastian:

      Deutschlandweit, weil online. Genau, deswegen geht es deutschlandweit. Und da haben wir uns dagegen entschieden, weil es einfach, das wird dann wieder unser System unterlaufen, dann machst du wieder hier Ausnahmen und das macht keinen Sinn. Also wir haben da schon starke Prinzipien, Online-Beratung, Videocall, deutschlandweit. Und das passt halt auch perfekt zu unserer Zielgruppe. Wir kriegen dann immer wieder so die Frage, ja, aber was ist, wenn da jetzt jemand ist? der ist irgendwie 50 und der möchte eine Beratung vor Ort, dann sage ich, das ist nicht unser Kunde. Der wird es auch nie werden. Und selbst wenn er bei uns anfragt, was sehr selten passiert, weil die Leute ja schon einfach, wie die auftreten,

      Victoria Weber:

      nur über diese Medien über euch auch finden.

      Bastian:

      entsprechend halt nicht zu uns kommen. Es kommen ja nur tendenzielle Leute zu uns, die sich von dem, wie wir das machen, angesprochen fühlen. Und dann sagen wir ganz freundlich, sorry, das können wir nicht bieten. Was du brauchst und möchtest, haben wir schlichtweg nicht im Regal. In Anführungsstrichen. Das ist aber auch super wichtig, dass du dich da irgendwo positioniert hast, was du weißt, was du kannst und was du nicht kannst und was du den Leuten bieten kannst und was du nicht bieten kannst. Das ist dann der Vertrieb, die Beratung, die unglaublich hochwertige Beratung, weil alles andere geht nicht, ich habe es eingangs schon erwähnt, das muss hochwertig sein. Unser Motto ist ja erst Verstehen, dann Versichern. Deswegen gehen auch viele Beratungen über viele, viele, viele Gespräche, viele, viele Stunden. damit der Kunde am Ende auch genau weiß, was er da unterschreibt. Das ist wirklich unser Ansatz. Und wenn man bei uns in der Beratung mal war, weiß man auch, wovon ich gerade gesprochen habe. Da hat man so verstanden, okay, das ist genau das, was der Typ gesagt hat hier in diesem Podcast. Und nur so kann es halt auch funktionieren. So, das ist dann nochmal der Vertrieb. Und dann habe ich aber natürlich auch Unterstützung auf der Content-Seite. Ich bin schon, sei es mal, das kreative Gehirn, wo die meisten Ideen herkommen. Das ist einfach meine Leidenschaft. Das macht unglaublich viel Spaß. Ich bin ein unglaublich kreativer Typ. Aber dann habe ich Leute dabei, die mir in der Umsetzung helfen, die mir dann teilweise Skripte vorschreiben. Oder natürlich auch Leute, die die Videos schneiden, hochladen. Mir helfen, unter den Videos mitzukommentieren, Nachrichten sortieren bei Instagram, weil das sonst alles zu viel werden würde. Das kriegst du als eine Person schlichtweg nicht mehr hin. Also nicht mit der Reichweite, die ich habe. Aber ich möchte natürlich auf jeden eingehen. Und deswegen braucht es da immer auch wieder Systeme, Systeme, Systeme, damit das funktioniert, damit du auch eine Nähe zu deiner Community hast und nicht plötzlich irgendwie so abgehoben bist. Und es dann egal ist, wenn irgendjemand kommentiert oder dir eine Nachricht schickt. Ich meine, diese Person hat dafür Zeit aufgewandt. Das sollte auch mit Respekt entgegnet werden und eine Antwort darauf kommen. Und das kriege ich aber nur noch mit Team hin. Nur ich wäre überhaupt nicht mehr möglich.

      Victoria Weber:

      Jetzt muss ich natürlich doch noch die Frage stellen, wie groß muss man sich das vorstellen mit der gesamten Firma und wie viel sind da quasi so Content um dich herum, Leute?

      Bastian:

      Also Berater sind das neun Stück aktuell. Content-mäßig, also gibt es einmal mich als Vollzeitkraft, dann habe ich noch einen Vollzeitangestellten, der hauptsächlich Webseite betreut und Content dort. Und so ein bisschen, sei es mal meine rechte Hand ist, wir auch oft Ideen hin und her spielen, ist auch Vollzeitangestellt bei mir. Und dann habe ich mittlerweile sechs Minichopper, die alle für sich sehr spezifische Aufgaben haben, die ich gerade eben erläutert von Videos nachrichten, vorsortieren, Videos hochladen, vorbereiten, diese Geschichten. Buchhaltung auch, das ist auch immer ganz interessant, Buchhaltung also Themen, wo ich einfach...

      Victoria Weber:

      Auch ein gutes Thema.

      Bastian:

      Ja, ich hab Bock drauf.

      Victoria Weber:

      Was jeder liebt.

      Bastian:

      Ja, muss aber gemacht werden. Es muss delegiert werden. Also wenn es wichtig ist, aber ich will es nicht machen, dann muss es delegiert werden. Oder wenn es nicht wichtig ist und ich will es nicht machen, dann muss es weg. So gehe ich da immer ran. Und dann habe ich natürlich noch Freelancer. Also so drei, sag ich jetzt mal, ständige Freelancer. die dann Videos schneiden bzw. die Videos animieren etc. So ist das aktuell aufgestellt.

      Victoria Weber:

      Cool, aber am Ende des Tages ist es ja dann doch relativ lean, wenn man sich das anguckt, weil viele Leute erwarten ja dann zum Beispiel auch, dass man bei x Followern hat man x großes Team und so weiter, da werden ja auch teilweise so ein bisschen Sachen komplett verquert. Also was ich zum Beispiel von Leuten höre, dann denke ich, hey, von daher ist es sehr

      Bastian:

      Weh.

      Victoria Weber:

      spannend einfach mal wirklich zu hören, wie groß das Team ist und trotz allem ist es ja so, dass man dann schon langsam an eine Grenze kommt, wo man eigentlich, also ich finde es sehr spannend, dass du auch sagst, du bist noch in so vielen Sachen auch so tief drin, weil auch gerade wenn du jetzt neuen Berater unter dir hast, plus die ganzen Leute, die alle zu managen, ist ja schon auch eine Hausnummer an Zeit. Also ich weiß, Systeme ist viel,

      Bastian:

      um

      Victoria Weber:

      aber auch so quasi so dieses Kindergärtner-Game, dass die alle auch happy sind und ihre Sache machen können und so, das hat man ja als Geschäftsführer dann auch.

      Bastian:

      Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja Und das funktioniert extrem gut. Natürlich interagiere ich auch mit denen und schreibe mal über Slack mit denen oder so und frage, hey, passt alles in Ordnung? Kann ich irgendwie unterstützen? Brauchst du irgendwas? Logo. Aber so dieser, der Alltag läuft dann nicht über mich. Und bei den Beratern ist es genauso. Da gibt es einen Leiter vom Beraterteam, bei dem sammelt sich das alles an und ich tausche mich dann mit ihm aus. Aber natürlich hat jeder die Möglichkeit, mich jederzeit anzurufen. Aber ich bin nicht in diesen Alltagsthemen drinnen. Da muss ich mich auch rausnehmen. Sonst könnte ich diese Kreativität nicht ausleben. Ich sitze oftmals einfach nur da und scrolle bewusst durch TikTok. Guck mir an, wie kann ich mich inspirieren lassen, was gibt es für Dinge, oder schau YouTube-Videos. Guck viel rüber in die USA, was passiert da. Und ich brauch das, ich brauch diese Phase, um dann wieder eine neue Idee zu haben und Sonstiges.

      Victoria Weber:

      Hm.

      Bastian:

      Das geht nicht, wenn ich jetzt selbst noch beraten würde, zum Beispiel im Bereich Versicherung. Das mach ich schon seit Jahren nicht mehr. Das ist keine Chance. Also das System kann auch nur so funktionieren, wie es aktuell aufgestellt ist.

      Victoria Weber:

      Das ist auch eine sehr andere Art der, also das ist ja quasi verschiedene Hirnhälften, die da in bestimmten Sachen angesprochen werden. Superspannend, dass du es sagst und natürlich auch so das, wo viele gerne hinwollen. Ich gehe mal davon aus, am Anfang musstest du wahrscheinlich, weil du auch gesagt hast, seit Jahren, am Anfang ist wahrscheinlich auch viel Übergang dann noch so ein bisschen. Ich merke das bei mir gerade total, ich merke das bei mir gerade total, dass ich bin auch

      Bastian:

      Ja, alles selbst gemacht und man voll.

      Victoria Weber:

      gerade dabei, mich aus vielen Sachen so nach und nach rauszuziehen, auch mit Team jetzt und so weiter. Und am Anfang, ich weiß nicht, ob dir das auch so ging, am Anfang hat man, finde ich, fast so ein bisschen einen Identitätsclash, weil man ja immer der war, der auch diese komplette Implementierung und Delivery quasi so ein bisschen in der Hand hatte. Und da muss man ja quasi wieder zurückgehen und auch sagen, was du auch gesagt hast, man sitzt einfach nur da und guckt durch TikTok und hat Ideen. Da kriegt man ja fast schon schlechtes Gewissen, weil das sich im ersten Moment gar nicht wie Arbeit anfühlt. Aber das ist so wichtig, diese strategischen, dass man einfach mal so geistige Luft hat,

      Bastian:

      Hm?

      Victoria Weber:

      sich diese Sachen zu überlegen, wo will man hin und so weiter. Das ist, glaube ich, so ein Punkt, wo viele dann hinkommen. Das ist ja dieses klassische, dass man von diesem Selbstständigen diese Unternehmerrolle so ein bisschen dann auch rutscht, dass man das Geschäft führt und nicht... drin selber ist. Und das ist natürlich cool, dass du gesagt hast, du bist da schon jetzt auch seit längerer Zeit raus, du hast quasi den Laden im Griff und du kannst dich wirklich auf diese visionäre und strategische und kreative Arbeit konzentrieren, was man eigentlich auch sollte, so ungefähr.

      Bastian:

      Exakt was man sollte. Ich verstehe was du gerade sagst, dass man sich teilweise vielleicht schlecht fühlt und jetzt sitzt du da und schaust irgendwie zwei Stunden lang irgendwelche YouTube Videos oder scrollst durch TikTok.

      Victoria Weber:

      TikTok Videos.

      Bastian:

      Auf der anderen Seite ist genau diese Zeit und dass du diese Zeit hast als Unternehmer ein krasser Wettbewerbsvorteil. Die meisten haben das nicht. Die sind auch gar keine Unternehmer. Die sind selbstständige. Die haben sich irgendwie hier ihren goldenen Käfig um sich herum gebaut und das Business läuft nicht ohne sie. Teilweise finden die das auch geil. Wenn ich nicht da bin, läuft nichts. Ich kann keinen Urlaub machen. Wenn ich zwei Wochen weg bin, fällt der Laden zusammen. Dann ziehen die da irgendwas raus.

      Victoria Weber:

      Der Klassiker, ja.

      Bastian:

      Ich denke mir halt, das ist das Schlimmste. Wenn meine Leute sagen, ich war jetzt im Urlaub eine Woche, und dann kam so eine Nachricht im Spaß, ich sage, Basti, du kannst noch länger wegbleiben. Das läuft sogar noch besser ohne dich. Das ist ja geil. Mega.

      Victoria Weber:

      Wir mögen dich eigentlich gar nicht.

      Bastian:

      Super. Genau. Aber... Also das ist ein krasser Wettbewerbsvorteil. Und ich sag auch immer, Leute, es ist kein Zufall, dass ich auf TikTok, Instagram und YouTube die größte Reichweite hab, mit Abstand im Versicherungsbereich, im deutschsprachigen Raum. Das ist kein Zufall. Und weil ich halt eben diese Zeit habe und wieder über die nächste Idee nachdenken kann und wieder vor der Welle schwimmen und wieder irgendwas Neues mache. Ja, Spiegel Bestseller Buch, kein Versicherungsmakler hat einen Spiegel Bestseller bisher geschrieben. Das ist alles, das kannst du nur machen, wenn du Zeit hast zum Nachdenken. Wenn du Zeit hast, kreativ zu sein und... auch Neues ausprobieren kannst. Und das haben ja die meisten anderen tatsächlich nicht. Mein größtes Problem war damals mit dem Thema Mitarbeiter, der Qualitätsanspruch, den ich an mich selbst habe, den Glaubenssatz, den ich hatte, das kann nur ich. Und der hat mich

      Victoria Weber:

      Das ist auch ein Klassiker.

      Bastian:

      jahrelang blockiert. Jahrelang. Nein, das kann nur ich, das muss ich mal, nein, nein, nein, nein. Und am Ende des Tages stimmt das. Wenn du 100 Prozent willst, wenn du 100 Prozent dann geht das nur von mir. Weil nur ich immer dieses Bild, und genauso wie du und jede andere Selbstständige, nur dieses Bild im Kopf hat, das niemand anderes sieht. Aber was du lernen musst, ist, dass 90%, 95%, manchmal auch 85% absolut ausreichen, damit dein Geschäftsmodell funktioniert. Jetzt nicht falsch verstehen, bei uns in der Beratung, natürlich, da ist kein Raum für Fehler, da muss es immer 100% sein. Aber wenn jetzt ein Video mal so... nicht ganz so ist, wie du das vorgestellt hast, dann wird das trotzdem performen und sonstiges. Weißt du, wie ich meine? Und dann musst du natürlich auch dieses Vertrauen deinen Mitarbeitern schenken und musst den Raum geben, auch zu wachsen und sich immer mehr vielleicht diesen 100 Prozent anzunähern. Und das ist mir damals sehr, sehr schwer gefallen, muss ich ehrlich zugeben. Heute, jetzt wo ich sehe, das läuft und ich habe auch die richtigen Leute, muss man auch dazu sagen, gefunden zum Glück, die mich da unterstützen. Jeder in meinem Team. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich diese Person um mich herum habe und ich mich auf die verlassen kann. Aber das war schon ein harter Schritt, aber ich bin dankbar, dass ich dann trotzdem irgendwann gegangen bin, weil du hast viel mehr Freiheiten dann als Unternehmer.

      Victoria Weber:

      Ja, ja, ja. Und das ist, was du auch gesagt hast, dieses, dass man... Das sind im Prinzip zwei Sachen, die ich auch ständig höre und wo ich ja selber, wie gesagt, ich bin jetzt auch gerade in dieser Phase, wo ich mich von vielen Sachen so ein bisschen löse, aber wo dann so komische Kopfgeschichten dann rein kommen, so, hä, aber das steht im Prinzip ja auch in sämtlichen Büchern, wo es um das Thema geht, wie man dann diesen Schritt geht. 80% is enough und oder auch 90, wie du es sagst, oder 95. Damit muss man eben dann auch so ein bisschen seinen Frieden finden. Und wenn du quasi fünf Leute hast, die 90% liefern, dann ist das ja keine Ahnung, wie viel Prozent von dem, was du mit einmal 100% maximal liefern könntest. erstmal so überlegen. Das heißt, die Zeit, die man sich freischaufelt, ist natürlich dann auch richtig, richtig krass. Eine Sache, die man aber vielleicht noch kritisch anmerken könnte, wenn jetzt jemand zuhört und denkt so, ja okay, sich rausziehen und so weiter, aber Moment mal, bist du nicht das Gesicht, was in sämtlichen Videos sitzt? Wieso sagst du, du kannst dich da so rausziehen? Wie soll das funktionieren?

      Bastian:

      Also ich ziehe mich ja zumindest aktuell noch nicht raus, was zum Beispiel die Videos angeht. Ich bin das Gesicht, ich bin die Personenmarke, aber auch die Unternehmensmarke. Versicherung mit Kopf an sich als Unternehmensmarke hat sich schon etabliert. Das sieht man allein daran, dass seit Jahren die Leute Beratungen bei meinen Beratern buchen, die alle nicht ich sind. Und da sieht man halt schon, dass dieses Vertrauen stark auf die Marke übergegangen ist. Mein Ziel ist es, mein Wunsch ist es, muss es auch sein, mich über die nächsten Jahre perspektivisch aber auch vor der Kamera weiter zurückzuziehen, weil es für die Zukunft des Geschäftsmodells einfach wichtig ist. Da wird es dann ein zweites Gesicht geben, hoffentlich auch ein weibliches Gesicht. Neben mir, weil dann kannst du natürlich auch nochmal von Videos, Themen, kannst du immer was ganz anderes spielen als jetzt die Videos, die ich so oft mache, wo ich zwei verschiedene Charaktere spiele. Da kannst du nochmal viel mehr spielen und ich glaube einfach oder ich möchte daran glauben, dass es halt draußen auch Leute gibt, die das vielleicht noch besser können als ich. Und die möchte ich dann gerne in mein Team holen und vor die Kamera stellen. Und klar wird es am Anfang so, wir wollen den Basti zurück und Basti und Basti und Basti und das wird wahrscheinlich so vier, fünf Wochen gehen und dann ist es, sorry wenn ich das so sage,

      Victoria Weber:

      Und dann alle so, Moment mal, wer war eigentlich Basti?

      Bastian:

      scheißegal. Dann ist es scheißegal, dass der Basti nicht mehr da ist. So ist es einfach. Leute unterschätzen extrem, wie schnell sie sich an was Neues gewöhnen. Das unterschätzen sie extrem. Und deswegen, das gibt mir dahingehende Hoffnung und Mut, dass ich halt nicht wieder mit irgendeinem falschen Glaubenssatz jahrelang... rumlaufe, dass nur ich das kann. Genau, also wir werden uns wahrscheinlich auch schon die nächsten Monate auf die Suche machen nach dem zweiten Gesicht. Und mal gucken,

      Victoria Weber:

      Also wenn jemand zuhört und coole Videos machen möchte zur Versicherung, dann...

      Bastian:

      ja gerne melden, am besten irgendwie über Instagram oder so, Versicherung mit Kopf, wenn sich da jemand angesprochen fühlt. Und genau, dann werde ich mich da auch weiter zurückziehen und ich glaube da spricht man auch viel zu wenig drüber, jetzt wo man das hat. eine gewisse Reichweite hat und eine gewisse, klar, bei mir noch Nischenbekanntheit. Aber wenn ich auf eine Versicherungsveranstaltung gehe, das ist wie... Da bin ich ein Popstar. Das ist Wahnsinn.

      Victoria Weber:

      Da bist du Justin Bieber. Und alle...

      Bastian:

      Ja, genau. Es ist verrückt. Das kann man sich nicht vorstellen, wenn man das nicht erlebt. Ich kann keine fünf Meter gehen, ohne dass mich jemand anspricht, ein Selfie mit mir machen will. Und das ist alles cool. Total. Aber ich weiß jetzt aber auch, ich brauch das nicht. Ich brauch das nicht, um mich glücklich oder zufrieden zu fühlen.

      Victoria Weber:

      Okay, aber ganz kurz, brauchst du das nicht oder willst du das nicht?

      Bastian:

      Und wenn jetzt jemand sagt... Ja.

      Victoria Weber:

      Weil das sind ja zwei verschiedene Sachen.

      Bastian:

      Ah, ist beides wahrscheinlich. Also es gibt einen gewissen Punkt, wo ich es vielleicht einfach auch nicht mehr will, wenn es noch größer wird. Dann will ich es auch nicht mehr, weil wenn ich mich mit anderen Creatoren unterhalte, die viel größer sind als ich, die auch ein viel breiteres Thema spielen, die können ja nicht mehr teilweise normal irgendwo zu Mittagessen gehen. Die sind unter ständiger Beobachtung. Bei mir war das mal so krass letztes Jahr auf Mallorca. War junges ein Abschied, wir waren Feier natürlich. Natürlich habe ich auch was getrunken und wir sind im Bierkönig und im Megapark und Leute sprechen mich an und erkennen mich. Und ich denke so, das sind jetzt nur die, die mich angesprochen haben. Die meisten Leute sprechen mich ja nicht an.

      Victoria Weber:

      Die gucken nur so still und stachen einander so an.

      Bastian:

      Die gucken nur, machen dann vielleicht ein Bild und so. Guck mal, hey, guck mal hier, der Basti von Versicher mit dem Kopf, der ist total betrunken. Ich dachte, er ist seriös und so. Das sind halt so Sachen, da denkt niemand in die Richtung, hey, das ist ein ganz normaler Typ, der ist auf dem Jugendländerabschied. Natürlich trinkt er halt immer Alkohol, lasst ihn mal in Ruhe. So wird ja nicht gedacht. Und das ist halt schon auch gefährlich und doof. Und deswegen sag ich, ich brauch's nicht, jetzt wo ich's hab, wie es oft so merkt, ich brauch das nicht als Selbstbestätigung oder so. Und ich will's dann ab einem gewissen Level nicht mehr. Und wenn jetzt jemand morgen hier um die Ecke kommen würde, an der Tür klopfen würde und sagen, Basti, hier, und er schreibt das, das ist jetzt irgendwie ein neues Geschäftsmodell, du verdienst genauso viel oder mehr wie bisher, das ist nachhaltig, das läuft weiter, aber keine Sau kennt dich mehr. Dann würde ich sagen, okay, mach ich sofort. Weil du hast halt diesen Contentdruck. Das, was ich gerade beschrieben, plus den Contentdruck. Wenn du keinen Content mehr machst, über einen gewissen Zeitraum, dann hast du keine Relevanz mehr und dann funktioniert das alles nicht mehr. Und das darf man halt nicht unterschätzen. Vor allem wenn junge Menschen sagen, ja ich will Influencer werden, ich will Content Creator werden. Da muss man mehr über die ganzen Schattenseiten sprechen, die es hier gibt. Und das wird noch viel zu wenig gemacht in meinem Augen.

      Victoria Weber:

      Ja, voll gut, dass du es auch nochmal aufgreifst. Und vor allem du bist ja, was du auch mehrfach gesagt hast, du bist ja noch eine Nische. Das heißt, wenn man so in so breiten Themen geht,

      Bastian:

      Hm.

      Victoria Weber:

      da ist ja dann wirklich irgendwann so eine Flächendeckung vorhanden, dass man dann wirklich auch so dieses Startum, das wird ja immer so glorifiziert. Ich persönlich denke auch immer so, also wenn man wirklich dann überall rumläuft und das ist ja irgendwie immer in seinen, keine Ahnung, Schlappen zum Supermarkt und kauft sich, hat die Milch vergessen oder so, dann starren einen drei Leute so komisch an.

      Bastian:

      Hm.

      Victoria Weber:

      Das muss ja... sehr, sehr komisch sein. Deswegen muss man sich das gut vor überlegen, ob man das wirklich möchte oder ob man eigentlich, ich sag jetzt mal, sein Ego schon auf einem kleineren Level irgendwo erfüllt. Also dieses Ego fast woanders nochmal erfüllen kann und dass man irgendwann sagen kann, okay, man geht da vielleicht auch ein bisschen raus.

      Bastian:

      Ego spielt eine ganz große Rolle, das wollen die Weißen nicht wahrhaben. Da habe ich tatsächlich auch meine eigene Podcastfolge in meinem Podcast gemacht zum Thema Ego. Die meisten Leute treffen egobasierte Entscheidungen, die langfristig, mittelfristig absolut nicht gut sind. Aber da gehört das natürlich mit dazu. Diese Aufmerksamkeit, mehr Follower, mehr Menschen, Bekanntheit, das ist ja wie eine Droge. Und den meisten ist das gar nicht bewusst. Und dann siehst du plötzlich dann hier mal eine Story, da eine Story, Influencer, Depression, zieht sich zurück, blabla. Das ist alles genau das. Und deswegen darf man das nicht unterschätzen. Man sollte genug Selbstreflektion haben, irgendwann mal zu sagen, okay, ist das das jetzt wirklich noch? Oder gibt es irgendwo die Reißleine? Sollte ich vielleicht mal mit mir selbst ehrlich sein und sagen, ich mach das eigentlich nur, um mein Ego die ganze Zeit zu pushen? Glücklich macht mich das Ganze nicht. Aber ich renne irgendwie einer großen Followerzahl hinterher, die ich erreichen will. Und dann hast du die erreicht, dann wirst du nicht plötzlich happy sein. Das wird dir nicht passieren. Also... Das würde ich mir viel mehr wünschen, glaube ich, von Creatoren oder so, dass sie dann nicht irgendeine Illusion hinterherrennen und vor allem ihr Ego auch da mal, ja, zumindest zügeln, sagen wir es mal so, und sich dessen bewusst sind.

      Victoria Weber:

      Mhm. Ich stelle auch tatsächlich fest, das ist ja auch gerade so, ich meine global, ich gucke ja auch viel in den US-Raum, da ist ja auch wirklich so ein Trend, dass man sagt, man nimmt diese sozusagen Personal Brand, um das anzuschieben, um erst mal so diesen Startpush zu kriegen, weil es natürlich viel, viel einfacher ist, ein Gesicht bekannt zu machen als so ein quasi abstraktes Unternehmen. Aber die meisten, die das dann irgendwann so merken, die versuchen dann einfach ihre Bekanntheit in ein quasi Drittprodukt, in einen dritten Namen und so weiter zu schieben und irgendwann sich selber da komplett rauszuholen, weil man wahrscheinlich auch dann irgendwann merkt, so boah, das will ich eigentlich alles gar nicht. verdienen. Deswegen, ich glaube schon, dass für den Anfang, dass es ein viel stärkeres Ding ist, auch gerade, wir haben auch so einige Folgen in diesem Podcast hier gehabt zum Thema, sollte man jetzt, wenn man sich selbstständig macht oder anfängt so in diese ersten Schritte, sollte man unter seinem eigenen Namen arbeiten oder einen abstrakten Namen und so weiter. Und die Schlussfolgerung von allen, die man fragt, ist immer ja am Anfang, ist es viel einfacher mit einem eigenen Namen in fast allen Bereichen. Aber man kommt halt an so eine bestimmte Grenze, entweder weil man halt ständig selber auftauchen muss oder weil man sagt, man will gar nicht mehr das sein und alles von Verkaufbarkeit des Unternehmens Sonst was, ist ja alles super gedeckelt. Das heißt, das ist super spannend, dass du auch aus der Perspektive von, erstens du hast sowohl eine Personal Brand in diesem quasi Gesichtsbereich, als auch du hast ein Unternehmen, was einen anderen Namen hat. Und du bist jetzt schon so weit, dass du sagst, ok, du willst jetzt eigentlich schon wieder so weit sein, dass du dich langsam, aber sicherer wieder rausziehst. Das ist ja auch ein cooles Finding, was ich glaube, was vielen verborgen bleibt, weil man sich halt auf diese growing stars konzentriert, die noch nicht so weit sind, dass sie sagen, super, ok, jetzt aber mal hier erstmal Piano und alles wieder rückgängig. Deswegen vielen Dank für den ehrlichen Einbring. Das ist glaube ich sehr hilfreich für viele, die das vielleicht so anstreben. Die letzte Frage, dafür hast du eben eine sehr gute Vorlage geliefert, ist zu deinem Podcast. Denn du hast ja jetzt auch einen Podcast. Und alle fragen sich so, okay, auch noch ein Podcast. Aber der geht in eine relativ andere Richtung. Vielleicht kannst du noch eine kurze Hintergrundgeschichte dazu liefern, bevor wir dann sozusagen ans Ende kommen, wie es dazu kam, weil der noch relativ neu ist.

      Bastian:

      Genau, das ist relativ neu. Ich muss eigentlich die Hintergrundgeschichte zur Hintergrundgeschichte erzählen, weil das ist nicht mein erster Podcast.

      Victoria Weber:

      Hehehe

      Bastian:

      Ich habe zusammen mit einem Kollegen 2017, Ende 2017, schon einen Podcast gestartet, den wir dann Anfang dieses Jahres beendet haben. Also der ist sechs Jahre knapp gelaufen und das war bis dato und ist er vielleicht immer noch, obwohl wir keine neuen Folgen mehr produzieren. Der erfolgreichste Versicherungspodcast im deutschsprachigen Raum, im B2C Bereich. Und also wir haben den beendet, obwohl er so erfolgreich war. Und das lag einfach daran, dass wir zu diesem Zeitpunkt einfach nicht mehr so diese Lust hatten. Und zwar dieser Spaß bei dieser ganzen Sache, der war einfach nicht mehr so dabei. Wir haben uns auch verändert. Ich wurde Papa, er hat noch ein paar andere Rollen benommen, Geschäftsführer bei der anderen Firma etc. Und dann haben wir halt einfach gesagt, komm, wir beenden das jetzt. Jetzt kann ich ein bisschen spoilern. Möglicherweise kommt dieser Podcast auch wieder zurück ein bisschen anders.

      Victoria Weber:

      Du du!

      Bastian:

      Aber ich hab dann für mich... Ich habe gesagt, ich finde das aber geil, dieses Format Podcast. Aber ich will halt nicht nur über Versicherungen sprechen. Ich will auch über andere Themen sprechen, die mich bewegen, wie jetzt auch hier in diesem Podcast. Ich will über Unternehmertum sprechen. Ich will über Social Media sprechen. Ich will über das Elternsein sprechen. Dinge, die mich bewegen, wo ich der Meinung bin, da wird immer nur so ein Teil angesprochen. Vor allem werden nie die nicht so schönen Seiten angesprochen. Die sind aber wichtig, damit sich jemand ein komplettes Bild bilden kann. Das mache ich mit dem Podcast und es geht vor allem auch um Geschichten, wo Leute grundsätzlich erstmal sagen, das geht nicht. Das geht nicht. Und deswegen heißt der Podcast ja auch, alles Sagen, das geht nicht. Und das ist aus dem Spruch, alles Sagen, das geht nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht. Und das ist eigentlich so mein Lebensmotto, seit ich selbstständig bin. Wenn jemand sagt, das geht nicht, dann sage ich, Moment, in deiner Wahrnehmung, mit deinen Ressourcen, mit deiner Erfahrung, mit dem, was du glaubst. geht es nicht. Es ist aber kein allgemeines Gesetz. Es ist keine Allgemeingültigkeit, wenn du sagst, irgendwas geht nicht. Und das ist unglaublich machtvoll, finde ich. Und deswegen probiere ich auch sau viel Neues. Das funktioniert natürlich als Meiste nicht, aber irgendwas funktioniert und dadurch kommst du dann wieder weiter. Und das genau mein Podcast und um diese Themen geht es dann.

      Victoria Weber:

      Und das Gute ist, das, was nicht funktioniert, das sehen ja auch viele oft gar nicht.

      Bastian:

      Das sieht ja niemand.

      Victoria Weber:

      Das ist ja ganz lustig.

      Bastian:

      Natürlich, niemand sieht das Video, das nicht viral gegangen ist, wo aber 10 Stunden reingeflossen sind und du dachtest, das wird jetzt funktionieren, das wird mein Durchbruch und keine Sau interessiert. Also es sieht sprichwörtlich niemand. Und aus diesen Geschichten hört niemand. Klar, du hast jetzt so ein bisschen so Fuck-up-Nights und so ein Kram, aber hey. Es wird doch eher dieses positive und dieses ach, ist alles so toll Bild geschaffen, vor allem über Social Media. Und du siehst natürlich nur die Erfolgreichen. Und dann denkst du natürlich auch so als jemand, der zu Hause TikTok durchs und ich halt nicht. Ja ne, das sind ja nur ein mini, mini, mini Bruchteil von all denjenigen, die es mal probiert haben, die es nicht geschafft haben.

      Victoria Weber:

      Ja und Damit schließt sich auch der Kreis, was wir am Anfang gesagt haben. Es ist eigentlich auch eine super interessante Dualität. Man sieht einerseits dieses ganze Erfolgszeug von den Leuten, also nur so diese Best-of-Geschichten und so weiter. Gleichzeitig kommen aber, wie du ganz am Anfang gesagt hast, diese Krankenschwester Victoria wurde übers Ohr gehauen bei Versicherungen und so weiter. Das heißt, auf dieser Ebene sind immer nur so diese Schock-Stories unterwegs. Das heißt, im Prinzip gibt es wie so ein duales Bild zwischen, okay, es gibt böse Menschen und es gibt erfolgreiche. quasi auf so fast schon so wie nennen wir das schwarz-weiß gefärbt und diese Zwischen-Stories die ziehen halt einfach nicht bei Social Media oder bei allem was halt algorithmusgetrieben ist und deswegen gehen die so ein bisschen verloren und deswegen finde ich persönlich Podcasts auch ein cooles Medium. Ultra langsam wächst das Ding also ich wusste das vorab, dass das ein hartes Ding wird, das wächst wirklich ultra langsam aber wir sehen die Leute die hören sich das ernsthaft an, also wenn es immerhin eine Stunde zuhört, das ist so viel wert. Da kann jemand erzählen was er will, Und da kann man dann eben auch Geschichten...

      Bastian:

      Ich darf dich fragen, sorry, wenn ich gerade reingrät, weil du das gerade gesagt hast,

      Victoria Weber:

      Hm? Ja?

      Bastian:

      15 Sekunden TikTok oder sonst was. Was ist dein Gefühl, einfach weil es mich interessiert? Wird sich dahingegen das verändern wieder? Also, dass Leute jetzt vielleicht schon überdrüssig sind, was dieses Kurz-Video-Format angeht? Glaubst du, dass sich das wieder mehr entwickeln wird, zu mehr Tiefe, zu längerem Content, weil die Leute sagen, ich habe einfach keinen Bock mehr? im Prinzip verarscht zu werden von, ja da hat sich jetzt jemand irgendwie so einen Hook überlegt am Anfang, damit ich in einem Video drin bleibe und sonst was und hin und her. Und am Ende wird doch nicht so viel geliefert und es ging dann doch nur um Haltung, aber mal ganz ehrlich, Unterhaltung bringt dich halt im Leben nicht weiter. Also hast du da einen Take drauf oder eine Meinung dazu? Würde mich wirklich persönlich interessieren.

      Victoria Weber:

      Ja, ich habe tatsächlich einen Tag. Also ich glaube, dass das neue Statussymbol einfach von Leuten, wo man quasi sagt, der hat es geschafft, ist, dass man sich von so etwas losmachen kann. Ich glaube, dass man seine Lehre mit kurzen Sachen füllt, das ist wie so ein... quasi sich schlecht ernähren wird. Das machen halt viele und diejenigen, die es nicht machen, fühlen sich quasi cooler.

      Bastian:

      Hmm... Mhm.

      Victoria Weber:

      Also fast schon so ein Prestigeding. Und ich glaube auch, das sieht man ja bei so vielen US-Unternehmertypen und so, die lassen ihre Kinder gar nicht. Die kriegen kein Smartphone unter 16 oder so, weil die sagen, den Müll kriegen meine

      Bastian:

      Mh.

      Victoria Weber:

      Kinder nicht ins Hirn gespült, so ungefähr. Oder teilweise, was ich manchmal auch lese, so irgendwelche Werbeagenturmenschen, die Werbung für irgendwelche Konfliks machen, aber die eigenen Kinder dürfen diese Konfliks nicht essen oder so. dieses wirre Ding. Ich glaube, dass tatsächlich ist ein riesengroßes...

      Bastian:

      Hm.

      Victoria Weber:

      quasi wie so eine richtige Ambition schweben wird. So ich möchte mich von diesem ganzen Zeug befreien. Ich möchte nicht diesen automatischen, ich ziehe, was du gesagt hast, ich ziehe das Handy aus dem Ding und dann gucke ich direkt drauf. Weil am Ende des Tages ist es ja wie eine Sucht. Und derjenige, der das bewusst steuern kann und der sich da aktiv quasi auch dagegen entscheidet, der wird ja so krasse Vorteile haben, weil am Ende des Tages wird dir sämtliche Leistung und alles, was man was einen langfristig nach vorne bringt, ist ja nur durch Tiefe und Konsistenz und lange dranbleiben und Durchhalte, Vermögen und so weiter.

      Bastian:

      Mmh.

      Victoria Weber:

      Das ist das einzige, was einen dahin führt. Und ich glaube, dass die Leute, die das verstehen, dass es für die wie so ein aspirational Ding wird, dass man einer dieser Menschen sein kann, der sich eben nicht durch diese süchtig machenden Apps die ganze Zeit so reinziehen lässt. Aber das ist ein sehr persönlicher Take deswegen.

      Bastian:

      würde ich 100 Prozent genau so unterschreiben. Also wirklich. Einfach weil ich selbst schon fühle und ich kann ja nicht der einzige sein da draußen, der das so fühlt. Und es geht halt viel ums Fühlen und dieses Freimachen von dieser Handysucht und allem. Also ich finde das mit dem Status-Symbol, ich glaube ich habe das sogar in irgendeiner Podcast-Folge mal genauso genannt, dieses es wird ein Status-Symbol werden sein Handy nicht zu nutzen. Nicht auf Social Media oder sonst was zu sein.

      Victoria Weber:

      Ja.

      Bastian:

      Schauen wir mal, bin gespannt.

      Victoria Weber:

      Also ich hab da als, der Podcast ist eh schon, ich kann jetzt noch eine letzte Story kurz reinbringen. Ich hatte das schon vor vielen, vielen Jahren, wo ich bei so einem Uni-Ausflug oder sowas war und dann waren wir, das weiß ich noch ganz genau, da waren wir in Paris. Krasse Stadt, krasses Bild, irgendwie in so einem Restaurant. Ich so, oh mein Gott, krasse Gelegenheit. Ich saß am Tisch mit sechs Leuten, alle setzten sich hier, zack, Handy raus. Ich war wirklich die Einzige, ich so, hab geguckt. Es gab kein Gesicht, in das ich hätte gucken können. Alle saßen halt erstmal und haben dann, das waren keine Influencer oder was, das waren ganz normale Menschen. Und dann ich so, Leute, wir machen jetzt mal eine Competition. macht mal alle eure Handys in die Tasche, wer schafft es am längsten? Die haben das nicht geschafft. Die haben es nicht geschafft.

      Bastian:

      Mhm.

      Victoria Weber:

      Und das war vor fünf oder zehn Jahren oder so.

      Bastian:

      Kassett.

      Victoria Weber:

      Und damals dachte ich schon so, entweder ich bin komisch. Oder irgendwas anderes ist komisch, weil ich war schon immer so sehr, also ich hab auch mein Business jetzt zum Beispiel über Suchmaschinen so ganz langsam und popelig quasi hochgezogen und fange jetzt erst an, mich mit diesem ganzen Zeug so richtig zu beschäftigen, obwohl ich es natürlich schon so immer ein bisschen privat so ganz bisschen, aber ich mach das dann auch sehr bewusst. Das heißt, ich gucke, was ist mein Konsumverhalten und das andere ist mein Creatorverhalten. Und ich hab zum Beispiel im Prinzip fast kein Konsumverhalten, nur so weit, wie ich

      Bastian:

      Mhm.

      Victoria Weber:

      Ich muss halt gucken, wie so die Strömungen sind und was so passiert. Aber ich bin im Prinzip nur Creator und im Prinzip fast nicht Konsument, weil ich eben finde, dieses Konsumenten auf diesen Plattformen, das kann nichts Gutes bringen auf Dauer, wenn man das wirklich exzessiv betreibt. Deswegen das noch so als letzten Take.

      Bastian:

      Also man soll es ja nicht in einem Video.

      Victoria Weber:

      Ja, jetzt, ja, also, aber das ist doch ein cooles Schlusswort. Und da kann man natürlich als Hörer jetzt mitnehmen, was man möchte. Entweder man findet so ja, OK, wir reden hier komplett komisches Zeug und hier ist ich liebe TikTok, lasst mich alle in Ruhe. Aber das ist ja quasi sehr, sehr subjektiv. Von daher kann man damit machen, was man möchte. Vielen, vielen Dank für deine mega Insights. Ich finde es richtig cool, dass du auch so viel auch von den, ich sage es mal negativen Seiten so ein bisschen erzählst, weil das natürlich auch eine Sache, die man vielleicht jetzt nicht überall präsentiert. Deswegen vielen, vielen Dank. Und ja, ich werde das weiterhin beobachten. auch in deinem Podcast reinhören. Und das Buch habe ich noch nicht, aber das steht ja so präsentabel bei dem Hintergrund. Ich bin jetzt, glaube ich, ganz gut versichert von daher. Vielen, vielen Dank!

      Bastian:

      Gerne, gerne, gerne, gerne. Bis zum nächsten Mal.

    Links & Shownotes auf der Podcast-Folge:

    Mehr zu Bastian und Versicherungen mit Kopf findest du hier:

    Weitere Links zur Folge:


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